Betreff: Artikel-Spuren

Freitagabend in Bremgarten/AG. In zweieinhalb Stunden will ich lernen, wie man einen Löffel biegt. Achtzehn andere Teilnehmer wollen es auch wissen. Das Seminar leiten die Mentaltrainerinnen Bea Senger und Andrea Krummenacher. Fast die Hälfte der Interessierten sind Männer, darunter ein 13-jähriger Junge. Zwei 70-jährige Damen wollen ihr Glück ebenfalls versuchen. Los geht's.

AUF BIEGEN UND BRECHEN

Auch ein Suppenlöffel kann Lehrmeister sein. Begegnung mit der Kraft des Geistes und der Biegsamkeit der Materie.
Von Christina Graf (Seminarteilnehmerin)

Wir tauschen aus, was für Körper, Geist und Seele Nahrung sein könnte: die Verbindung zur inneren Kraft zu finden und dadurch mehr zu sein als das blosse Opfer der Umstände. Nach einer kleinen Einführung in Chakrakunde lernen wir die Feueratmung. Zur Nase einatmen, zum Mund ausatmen. Ein lautes Atemkonzert hebt an, und mir wird von dieser Übung ganz schwummerig im Kopf.

EINSTRÖMENDE FEUERBÄLLE
Dann die vielversprechende Plastiktüte — gefüllt mit Suppenlöffeln frisch aus dem Warenhaus. Wir dürfen uns eine dieser Chromstahllegierungen aussuchen und er-fahren anhand einer Papierlöffelimitation, wie wir den Löffel richtig halten und biegen sollen.
Zu einer geführten Reise durch die Chakren ertönt laute Musik aus dem Ghettoblaster. Wir gehen auf roter Erde, sehen die aufgehende orange Sonne am Horizont, die gelbe Sonne am Himmel, eine grüne Wiese, einen blauen Fluss, eine indigoblaue Kornblume, violette Beeren. Loslassen. Verzeihen.
Dann kehren wir zurück zur roten Erde und stellen uns die verbogene Form des Löffels vor. Nun gilt es ernst. Wir imaginieren Feuerbälle, die über das Kronenchakra in die Hände strömen und den Löffel weich machen, lassen diese Energie immer stärker werden und Erdenergie über die Füsse in den Körper steigen. Feueratmung: dreimal tief ein- und ausatmen. Auf Kommando beginnen wir alle, gleichzeitig zu biegen. Der runde Löffelteil liegt in der linken Hand, mit der rechten greife ich in den Stiel und biege nach unten, dann wieder nach oben. Da wir in Telekinese noch keine Profis sind, brauchen wir unsere Hände, die durch die gezielte Vorstellung verblüffend mehr Kraft entwickeln — tote Materie, ohne Hitze oder Kraftanstrengung biegen zu können, ist das Besondere daran. Doch bei mir klappt es nicht. Die Augen noch immer geschlossen,

mühe ich mich ab, blinzle zu meinem Nachbarn, sehe seine verbogene Trophäe und ärgere mich.
Andrea erklärt mir, dass ich den Löffel diagonal, also in die falsche Richtung, habe biegen wollen. Wenn ich Zweifel oder Angst habe, bin ich von mir und meiner Kraft getrennt.
Der nächste Versuch klappt auf Anhieb, ich bin erstaunt. Das Biegen ist sehr angenehm, ich fühle meine innere Kraft und meine Verbundenheit mit der Welt. Es ist, als habe meine Seele eine Stimme bekommen, die es Geist und Körper ermöglicht, gut zusammenzuarbeiten.
Das Erlebnis in der Gruppe zeigt mir auch, was für eine Kraft im Kollektiv-Bewusstsein steckt. Alle sind zufrieden, die Kursleiterinnen kommen mit der Kamera vorbei.
Jetzt noch einmal die Augen schliessen, sich in die Chakren vertiefen und aufsteigende Gedanken notieren. Dann ist der Kurs vorbei. Am Samstag finde ich ein Diplom mit Bild von mir und den Löffeltrophäen in der Email-Box.

KRAFTSTRAHLUNG
Mir ist klar geworden, wie vieles im Leben ich durch meine eigenen Gedanken erzeuge — Negatives ebenso wie Herbeigewünschtes. Manchmal ist jetzt mein Wille wirklich stärker geworden, auch meine Ausstrahlung hat sich verändert, was meine Freunde gefühlt haben — gerade vier haben sich gleichzeitig bei mir gemeldet.
Während ich dies schreibe, fühle ich die Kraft wieder in mir, gehe gleich mal in die Küche und biege einen Kaffeelöffel. Das tu ich in letzter Zeit ab und zu: Löffelchen biegen und fasziniert das Resultat bestaunen. Fast möchte ich glauben, dass es überhaupt nichts Besonderes ist, und dass man auch ohne Vorbereitung Löffel biegen kann. Aber sobald ich wieder in rationale Tages-Bewusstsein versinke, geht das Biegen nicht mehr, und der Löffel lässt mich seinen Widerstand spüren. Muss neue Kaffeelöffel kaufen gehen.



Die Leidenschaft, die Leiden schafft. (Matura-Arbeit)

Oktober 2010

Inhaltsverzeichnis
Dank 4

1 Abstract 4

2 Einführung & Fragestellung 5

2.1 Vorwort 5

2.2 Einleitung 5

3 Theoretische Grundlagen 6

3.1 Angst 6

3.1.1 Einleitung 6

3.1.2 Leistungsangst 6

3.1.3 Physische Stressreaktion 8

3.2 Shen beruhigende Tinktur 10

3.2.1 Einleitung 10

3.2.2 Grundlagen zur Traditionellen Chinesischen Medizin 10

3.2.3 Yin und Yang 11

3.2.4 Shen allgemein 12

3.2.5 Behandlung 12

3.2.6 Therapieerfolge 13

3.3 Mentaltraining 13

3.3.1 Einleitung 13

3.3.2 Klassische Konditionierung 13

3.3.3 Mental- Coaching allgemein 14

3.3.4 Wirkung des Mental- Coachings 15

3.3.5 Therapieerfolg 15

4 Feldarbeit 16

4.1 Ziel 16

4.2 Vorgehen 16

4.2.1 Ursprungssituation 16

4.2.1.1 Einführung 16

4.2.1.2 Ereignisbericht: Solowettbewerbe in Littau 2009 16

4.2.2 Shen beruhigende Tinktur 17

4.2.2.1 Drei Schritte zur Tinktur 17

4.2.2.2 Erläuterung der Anwendungsphase 21

4.2.2.3 Ereignisbericht: Solowettbewerbes in Menznau 2010 22

4.2.3 Mental- Coaching 22

4.2.3.1 Vorbemerkung 22

4.2.3.2 Coaching 23

4.2.3.3 Erläuterung der Anwendungsphase 27

4.2.3.4 Ereignisbericht: Maturavorspiel 2010 28

5 Erkenntnisse 29

5.1 Ergebnisse 29

5.1.1 Ergebnisse zur Shen beruhigenden Tinktur 29

5.1.2 Ergebnisse des Coachings 29

5.2 Interpretation 29

5.2.1 Interpretationsversuche zur Shen beruhigenden Tinktur 29

5.2.2 Interpretationsversuche zum Mentalen- Coaching 30

5.3 Wertung 30

6 Produktbeschrieb 31

6.1 Produkteentwicklung 31

6.2 Zusammenfassung 31

6.3 Stellungnahme 32

7 Anhang Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1 Zusatzmaterialien Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.1 Theorie Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.1.1 Shen beruhigende Heilkräuter Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.2 Feldarbeit Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.2.1 Checkliste Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.2.2 Flight (Philip Wilby) Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.2.3 Trompetenkonzert (J.N. Hummel) Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.2.4 Fantasietta (Eddy Debons) Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.2.5 Grand Fantasia Obligato (G.A. Frost) Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.3 Produkt Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.3.1 Erin Shore Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.1.3.2 Übung Fehler! Textmarke nicht definiert.

7.2 Quellenverzeichnis 33

7.2.1 Internet 33

7.2.2 Literatur 33

7.2.3 Mündliche Überlieferungen 34

7.2.4 Abbildungsverzeichnis 34

7.2.5 Tabellenverzeichnis 34

8 Erklärung 35







DankDanken möchte ich…meiner Referentin, Claudia Hurschler, welche mich unterstützend durch das vergangene Jahr begleitet hat.meiner Korreferentin, Letizia Ineichen, für die Hilfestellungen in den Bereichen Mentaltraining und Produkt.
Ursula Bättig, welche mir bei Fragen rund um das Thema TCM zur Seite stand.
Andrea Krummenacher für die tatkräftige Unterstützung im Bereich des Mentaltrainings.1 AbstractWas ist Leistungsangst? Was kann man dagegen unternehmen? Hit Hilfe der Shen beruhigenden Tinktur sowie des Mentalen- Coachings hat man sich auf die Suche nach der Antwort begeben. So stellte sich heraus, dass die Shen beruhigende Tinktur, welche auf dem Fundament der Traditionellen Chinesischen Medizin beruht, eine gute Grundlage in Situationen der Leistungsangst liefert. Eine Basis, welche sich durch Ruhe und Gelassenheit auszeichnet. Das Mentale- Coaching hingegen brachte den gewünschten Erfolg und hinterlässt somit tiefgreifende Eindrücke. Aus den erworbenen Erkenntnissen entstand eine Präsentation, in dessen Zentrum die Leistungsangst stand.
2 Einführung & Fragestellung
2.1 Vorwort
Zitternde Hände und Gefühle wie Angst und Unsicherheit zählen zu den Symptomen der Nervosität. Sie machen sich vor allem in ungewohnten und stressigen Situ-ationen bemerkbar. Oder allgemein gesagt: In Situationen der Leistungsangst! Solche Anzeichen kannte ich all zu gut. Sie machten sich bei mir vor Konzertauftritten bemerkbar und sorgen teilweise sogar für Blockaden. So besass ich die Hoffnung anhand meiner Maturaarbeit diesem Szenario ein Ende zu setzten, um meiner musikalischen Leidenschaft künftig wieder mit Freude entgegentreten zu können.
2.2 Einleitung
„Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen!
(Hermann Hesse 1))
Dieses Zitat von Hermann Hesse steht in einem engen Zusammenhang mit meiner Maturaarbeit. So setzte ich mich innerhalb des letzten Jahres mit meiner Leistungs-angst auseinander, um so einen möglichst sorglosen Musikauftritt zu erreichen. Auf diesem Weg befasste ich mich mit der Phytotherapie sowie mit dem Mental-Coaching. Unterstützt wurde ich dabei von Ursula Bättig und Andrea Krummenacher. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit diesen beiden Methoden folgte eine Anwendungsphase, welche mit einem praxisorientierten Auftritt abgeschlossen wurde, um ihre Wirkung in Situationen der Leistungsangst zu prüfen. Parallel zu diesem Geschehen erarbeitete ich das theoretische Fundament. So klärte ich die Begrifflichkeit der Angst, des Shens sowie die des Mentaltrainings. Der Abschluss dieses Prozesses bildete eine Präsentation. Um nicht vom Weg abzukommen, orientierte ich mich an folgender Fragestellung:

Wie hilfreich sind die „Shen beruhigende Tinktur“ und das Mental- Coaching unter Selbstanwendung vor Musikauftritten oder allgemein gesagt, in Situationen der Leistungsangst?

Das gewonnene Wissen ist innerhalb der folgenden Seiten niedergeschrieben.1) http.//www.feuer-laufen.ch/, [20.01.2010]3 Theoretische Grundlagen
3.1 Angst
3.1.1 Einleitung
Die Leistungsangst bildet die Grundlage meiner Maturaarbeit. Aufgrund dessen werden im Folgenden die Begrifflichkeit der Angst sowie die biologischen Abläufe und deren Auswirkungen aufgearbeitet.
3.1.2 Leistungsangst 2) 3) 4)
Die Leistungsangst respektive das Lampenfieber sind eine Form von Angst. Man spricht im Bezug auf die vorliegende Maturaarbeit nicht von der Angst, auf Grund der musikalischen Spielweise phantasielos zu wirken, sondern von der Angst den technischen Normen nicht gerecht zu werden. Die Folge solcher Emotionen respektive Gedanken sind, beklemmende und unangenehme Zustände, welche Schweissausbrüche, Übelkeit und eine erhöhte Herzfrequenz zur Folge haben. Auslöser solcher Zustände sind Situationen, welche den Anschein machen, unlösbar zu sein. Es sind Situationen, welche uns regelrecht überfordern. Solch stressauslösende Ereignisse nennt man auch Stressoren. Hier muss hinzugefügt werden, dass solche Stressoren subjektiv bewertet werden. So wie Richard Lazarus es im Jahre 1974 festlegte, durchschreitet der Mensch dabei folgende Schritte. Als Erstes wird die Situation entweder als irrelevant, als positiv oder als stressend wahrgenommen. Dies geschieht anhand einer primären Bewertung. Wenn dieser Zustand als stressend bewertet wurde, besteht ab diesem Zeitpunkt erneut die Möglichkeit ihn als Herausforderung, als Bedrohung oder als Schädigung zu identifizieren. Nach diesem festgelegten Ablauf folgt die Sekundärbewertung. Hier überprüft man, ob die vorhandenen Ressourcen für eine Stressbewältigung ausreichen. Wenn nicht, folgt die Stressreaktion, wobei Bewältigungsstrategien entworfen werden. Der letzte Schritt bildet die Neubewertung. So wird geprüft, wie hilfreich die Bewältigungsstrategie war. Anderseits folgt die Anpassung an die neue Situation. Dementsprechend entscheidet unsere Persönlichkeit, wie wir mit dem Stress umgehen.2) Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf 2008.
3) Zimbardo, Philip. Gerrig, Richard: Psychologie. München 2008.
4) http://www.espri.ch/atelier_espri/spannung/typen.htm, [26.09.2010]
Persönlichkeitseigenschaften wie Reizbarkeit, Übergenauigkeit und intensiver Ehrgeiz sind dabei besonders stressanfällig. Folgend die grafische Darstellung des Stressmodells von Richard Lazarus in Bezug zu meiner Leistungsangst 2) 3) 4).
2) Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf 2008.
3) Zimbardo, Philip. Gerrig, Richard: Psychologie. München 2008.
4) http://www.espri.ch/atelier_espri/spannung/typen.htm, [26.09.2010]
3.1.3 Physische Stressreaktion 2) 3)
Grundlegend nimmt man laut Walter Cannon der die Stressreaktion im Jahre 1951 erforschte, mit den Sinnesorganen bestimmte Reize wahr, sei es durch das Sehen, Riechen, Schmecken oder Tasten. Diese Reize gelangen in das Grosshirn, wo sie zum ersten Mal in unser Bewusstsein treten. Man erkennt dementsprechend das Objekt, welches im Moment die ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Nach dieser Feststellung werden die gewonnenen Erkenntnisse an das limbische System weitergeleitet, welches für die Entstehung sowie die Regulation der Emotionen zuständig ist. Beim Eintreffen der Sinnesreize sorgt es dafür, dass sie bewertet werden und bei Bedarf auch Emotionen ausgelöst werden. Ist dies der Fall, wird der Hypothalamus aktiviert, welcher für die Steuerung des autonomen Nervensystems zuständig ist. Infolgedessen wird beispielsweise die Atmung tiefer und der Herzschlag schneller. Als zusätzliche Wirkung des autonomen Nervensystems wird der Adrenalinfluss angeregt. Dies geschieht durch die Stimulation des Nebennierenmarkes, welches daraufhin Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet. Diese beiden Hormone lösen eine ganze Reihe von Funkionen aus. Die Milz beispielsweise entlässt mehr rote Blutkörperchen, um bei einer allfälligen Verletzung schneller reagieren zu können. Die Leber hingegen erhöht die Zuckerproduktion, damit dem Körper mehr Energie zur Verfügung steht. Er ist dementsprechend leistungsfähiger. Eine weitere Aufgabe des Hypothalamus ist die Aktivierung der Hirnanhangsdrüse, welche daraufhin zwei überlebenswichtige Hormone absondert. Das Thyreotropin oder kurz genannt TSH. Es ist dafür zuständig, dass die Schilddrüsen mehr Energie freisetzen und der Körper so über noch mehr Reserven verfügt. Das andere Hormon ist unter dem Namen Adrenocorticotrope Hormon oder auch ACTH bekannt. Es führt dazu, dass die Nebennierenrinde Hormone ausschüttet, welche den Körperkreislauf kontrollieren. Im Weiteren wird anhand des ACTH der Zucker, welcher in der Leber produziert wird, ins Blut umgeleitet. So bereitet sich der Körper auf einen Kampf- oder eine Stressreaktionen vor.


2) Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf 2008.
3) Zimbardo, Philip. Gerrig, Richard: Psychologie. München 2008.
Wenn sich die angespannte Situation ein wenig gelegt hat, gelangen die körperlichen Reaktionen via Grosshirn zum limbischen System zurück. So werden sie registriert und ausgewertet. Nach diesem Prozess tritt der Verstand in den Vordergrund. Er analysiert die emotionalen Sinneseindrücke und stoppt die Gefühlsreaktionen. Der Prozess ist abgeschlossen. Dieses Wirkungsprinzip wird in der folgenden Darstellung veranschaulicht 2) 3).1. Reiz wird wahrgenommen
2. Reiz tritt ins Bewusstsein
3. Bewertung der Situation: Emotionen
4. Auswirkungen auf das
Autonome Nervensystem / die
Hirnanhangsdrüse
5. Autn. Nervensystem:
Adrenalinfluss wird angeregt
(Adrenalin /Noradrenalin)
6. Adrenalin / Nordadrenalin
Vermehrte Produktion von
Roten Blutkörperchen
7. Adrenalin / Noradrenalin
Vermehrte Zuckerproduktion
8. Hypothalamus:
Ausschüttung von TSH / ACTH
9. TSH: Energie wird freigesetzt
10. ACTH: Körperkreislauf

wird kontrolliert
11. Abschluss und Reflexion der ReaktionAbb. 2 5) Systematische Darstellung der physiologischen Stressreaktion
2) Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf 2008.
3) Zimbardo, Philip. Gerrig, Richard: Psychologie. München 2008.
5) http://hamburger-heilpraktiker-fachschule.de/Hamburg/entry.html, [26.09.2010]
3.2 Shen beruhigende Tinktur3.2.1 Einleitung
Da die Shen beruhigende Tinktur in der folgenden Arbeit einen wichtigen Teilaspekt darstellt, werden in den kommenden Teilkapiteln die Grundlagen zur Traditionellen Chinesischen Medizin sowie die Begrifflichkeit des Shens aufgearbeitet. Desweiteren erhält man innerhalb dieser Kapitel Informationen zur Behandlung und deren Erfolge.
3.2.2 Grundlagen zur Traditionellen Chinesischen Medizin 6)
Die rund 5000 Jahre alte Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gilt auf Grund ihres Alters als älteste und berühmteste ganzheitliche Heilkunst. Ihre Form entstand während über 2000 Jahren durch das chinesisch philosophische Denken. Eingebettet in dieses Grundgerüst ist auch der Brauch seinen unversehrten Körper nach dem Tod den Ahnen vorzulegen, um so die Verbundenheit zu demonstrieren. Obduktionen waren dementsprechend undenkbar und verpönt. So ist dieser Kult ein Indiz für die Abweichung der Anatomie und der Physiologie der TCM von der westlichen Anschauung. Man sagt basierend auf dieser Behauptung, dass die Traditionelle Chinesische Medizin eine Kunst des Beobachtens sei.

„Überragende Ärzte verhindern Krankheiten, mittelmäßige Ärzte heilen noch nicht ausgebrochene Krankheiten, unbedeutende Ärzte behandeln bestehende Krankheiten (Chinesisches Sprichwort, 2000 v. Chr. 7)).“

Mit diesem Sprichwort belegten die Chinesen vor rund 4000 Jahren eine der grundlegendsten Lehren der TCM. So soll man den Körper durch eine gesunde und bewusste Lebensweise schützen, um an ein inneres Gleichgewicht zu gelangen. Die Prävention ist dementsprechend das ausnahmslose Ziel. Ausgehend von dieser Auffassung haben sich während vielen Jahrzehnten unterschiedliche Behandlungsformen entwickelt. Innerhalb dieses immensen Behandlungsspeckrums nimmt die Phytotherapie, mit Heilkräutern wie beispielsweise Avena sativa (Hafer) oder Valeriana officinalis (Baldrian) (vgl. S. 33- 34), einen immer wichtigeren Standpunkt ein, um das natürliche Wohlbefinden zu generieren.
6) Schwarz, Georgia: Traditionelle Chinesische Medizin – Einführung in die fernöstliche
Heilkunst. Köln 2006.
7) http://www.dr-bschmitt.de,[25.09.2010]
So versucht man mit dieser Methode Reize zu erzeugen, um die körpereignen Selbstheilungskräfte zu stimulieren und eine ganzheitliche Heilung zu erzielen. Die Selbstheilungskräfte leiten dementsprechend Gegenmassnahmen ein, welche das Gleichgewicht respektive die Harmonie wieder einstellen. Man kann auch sagen, dass man an die vorhandenen Ressourcen, respektive Potenziale, anhand der Ressourcengewinnung anknüpft, um sie so zu fördern und zu entwickeln. So setzt man mit der Tinktur Akzente, welche dem Körper zeigen, dass er Gegenmassnahmen in Bezug zur Nervosität einleiten muss. Das Potenzial des musikalischen Talentes wird so, aufgrund der minimierten Leistungsangst, optimiert 6).

3.2.3 Yin und Yang 6) 8)Das Grundprinzip des Yin und Yang besagt, dass alles was auf dieser Welt existiert, ein Gegenstück oder besser gesagt eine Kehrseite besitzt. Man spricht hier von Yin und Yang. So ist es bei der Helligkeit die Dunkelheit, bei der Kälte die Wärme. Nebst diesem sind es Gegensätze, welche sich wie Magnete anziehen und sich zu einem Ganzen ergänzen. Würde dementsprechend die Kehrseite des Yin, das Yang fehlen, würde keine Sinneinheit mehr entstehen. Zudem stehen diese Gegensätze unter einer ständigen Wechselwirkung. Entweder dominiert das Yin oder das Yang. Ein Stillstand wird laut der chinesischen Medizin nicht auftreten. Selbst ein Gleichgewichtszustand wird nur in seltensten Fällen erreicht. Genau diese Thematik ist die Basis für das Entstehen von Krankheiten. Bei der Nervosität beispielsweise überwiegt das Yang. Das Ziel der Phytotherapie ist es dementsprechend das Yang wieder in den Griff zu bekommen, um so an ein inneres Wohlbefinden zu gelangen.
6) Schwarz, Georgia: Traditionelle Chinesische Medizin – Einführung in die fernöstliche
Heilkunst. Köln 2006.
8) Rappenecker, Wilfried: Fünf Elemente und Zwölf Meridiane – Ein Handbuch für Shiatsu,
Akupunktur und Körperarbeit. Waldeck 1998.

3.2.4 Shen allgemein 6) 8)
Shen wird wortwörtlich mit Geist oder Lebensgeist übersetzt. Er verkörpert nebst diesem das menschliche Bewusstsein. Man spricht hier von der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu denken. Shen zählt nebst

Qi (Energie)Xue (Blut)Jing (Essenz, auf der das organische Leben beruht) Jin-ye (Körpersäfte, exklusive Blut)
zu den fünf Grundsubstanzen des Körpers. Wie all diese Substanzen kann auch der Shen aus dem Gleichgewicht gelangen. In solchen Fällen wirkt das Gesicht matt und grau und man fühlt sich müde und erschöpft. Im Weiteren kann die Auffassungsgabe sowie das Gedächtnis an Kapazität verlieren. Ist der Shen hingegen ruhig und stark, führt dies zur Einsicht und Harmonie. Die Gefühle sind geordnet und ein ruhiger Schlaf ist garantiert.

3.2.5 Behandlung 9)
Um den Shen zu beruhigen existieren Möglichkeiten wie Shiatsu (Entspannungsmethode), Phytotherapie oder Akupunktur (Nadelstichbehandlung). Innerhalb dieser Arbeit hat man sich aus Kostengründen sowie auch aufgrund der einfachen Anwendung für die Phytotherapie entschieden. So wurden Kräuter wie beispielsweise Avena sativa (Hafer) und Valeriana officinalis (Ginseng) eingesetzt (vgl. S. 33- 34). Solch Shen beruhigende Heilkräuter dienen dazu den Yang- Überschuss auszugleichen, um so zu einem inneren Gleichgewicht zu gelangen. Als Ergänzung zum pflanzlichen Aspekt werden oft auch Nahrungsmittel eingesetzt, um die Wirkung der Kräuter zu unterstützen. Bei der Nervosität respektive der Leistungsangst eignet sich die Banane, der Honig, der Thymian oder gar das Bier.
6) Schwarz, Georgia: Traditionelle Chinesische Medizin – Einführung in die fernöstliche
Heilkunst. Köln 2006.
8) Rappenecker, Wilfried: Fünf Elemente und Zwölf Meridiane – Ein Handbuch für Shiatsu,
Akupunktur und Körperarbeit. Waldeck 1998.
9) Nahrungsmittelliste. HPS Luzern. Ausgehändigt von Ursula Bättig, September 2010.
3.2.6 Therapieerfolge 10)
Innerhalb dieses Teilgebietes Therapieerfolge aufzuzeigen fällt enorm schwer. So wird die erfolgreiche Wirkung der Phytotherapie oft mit dem Placebo-Effekt in Verbindung gebracht. Das heisst, dass die Tinktur selbst gar keine Auswirkung auf den Organismus besitzen würde. Sie ist dementsprechend ein symbolisches Scheinmedikament. Nur positive Erwartungen sowie eine Konditionierung (vgl. S. 13- 14) würden zum Erfolg beitragen. Ein Aspekt, welcher in der heutigen Zeit immer mehr Verwendung findet.
3.3 Mentaltraining
3.3.1 Einleitung
Das Mentaltraining ist ein wichtiger Bestandteil dieser Maturaarbeit. Aufgrund dessen thematisieren diese Teilkapitel die Grundlagen der klassischen Konditionierung sowie die Begrifflichkeit des Mentaltrainings und deren Wirkungsweise. Auch über die Erfolgschancen wird zusammenfassend berichtet.
3.3.2 Klassische Konditionierung 11)
Innerhalb der Pädagogik existieren diverse Verhaltenstheorien, mit welchen man Veränderungen des menschlichen Verhaltens und Erlebens begründet. Eine davon ist die klassische Konditionierung, welche von Iwan Pawlow im Jahre 1905 erstellt wurde. Sie geht davon aus, dass ein neutraler Reiz (neutral stimulus- NS), welcher keine bestimmte Reaktion zur Folge hat, mit einem unbedingten Reiz (unconditioned stimulus- UCS) in Verbindung gebracht wird. Der UCS ist nebst diesem ein Reiz, der ohne vorheriges Lernen eine bestimmte Reaktion auslöst (unconditioned response- UCR). Durch diese Koppelung verändert sich der anfänglich neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz (coditioned stimulus- CS), welcher dementsprechend auch eine bedingte Reaktion (conditioned response- CR) zur Folge hat. Das Ergebnis dieser Abfolge ist eine modifizierte Verhaltensweise. Sie findet allerdings nur dann statt, wenn der NS und der UCS, vielfach miteinander, räumlich sowie auch zeitlich, kombiniert werden. 10) http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo, [25.09.2010]
11) Hobmair, Hermann: Pädagogik. Troisdorf 2008.
Um diese Thematik zu veranschaulichen wird im Folgenden die Leistungsangst mit der klassischen Konditionierung in Verbindung gebracht.

Abb. 3 Schematische Darstellung der klassischen Konditionierung in Verbindung mit der Leistungsangst

3.3.3 Mental- Coaching allgemein 12)
Die ersten Hinweise über das Mentaltraining respektive das mentale Lernen findet man im Jahre 1930. Es ist eine Begrifflichkeit, welche dazumal nur mit dem Leistungssport in Verbindung gebracht wurde. In den 40er Jahren wurde der Begriff des mentalen Lernens erweitert und erhielt Einzug in der Musikbranche. Trotz den positiven Berichten, welche seither innerhalb dieser Sparte publiziert wurden, stösst das Mentaltraining auf sehr wenig Anklang. So wird diese Methode von vielen Musikern als abstrakt und fremd betitelt. 12) Klöppel, Renate: Mentales Training für Musiker, leichter lernen – sicherer auftreten.
2007 Kassel.
3.3.4 Wirkung des Mental- Coachings 2)Unangenehme Verhaltensweisen respektive Gefühle, wie die Leistungsangst werden anhand einer Gegenkonditionierung minimiert. So wird ein Reiz, der eine unangenehme Reaktion zur Folge hat, mit einem Reiz verknüpft, der positiv erwidert wird. Der anfänglich negative Reiz besitzt nun eine positive Verhaltensweise. Eine Gegenkonditionierung hat stattgefunden. Im Falle des Lampenfiebers sieht dies folgendermassen aus:

1. Reiz (UCS 1) Reaktion (UCR 1)
Solo- und Konzertauftritte Leistungsangst
2. Reiz (UCS 2) Reaktion (UCR 2) Verknüpfung
Gelungene Soloauftritte Freude
1. Reiz (CS) Reaktion (CR)
Solo- und Konzertauftritte FreudeAbb. 4 Systematische Darstellung der Gegenkonditionierung (vgl. S. 13- 14)

Dieses Prozedere stösst nur dann auf Erfolg, wenn es mehrmals zeitlich sowie auch räumlich gleichzeitig stattfindet. Im Falle der Nervosität half dabei, das Gedankenblatt, auf welchem alle positiven Emotionen und Gedanken vereint sind (vgl. S. 25-26). In Bezug zu diesem Teilkapitel muss noch angefügt werden, dass dieser Ablauf durch eine Fachperson angeleitet werden muss. So wie dies Andrea Krummenacher übernahm.

3.3.5 Therapieerfolg
Innerhalb dieses Gebietes Erfolgschancen festzulegen ist enorm schwer, da Fremdbeobachtungen nur teilweise mit einfliessen können. Dies aufgrund der Wirkungsweise. Trotzdem berichtet Andrea Krummenacher aus eigener Erfahrung über vielseitige und auch gute Erfolgschancen, insofern der Patient sich selber dazu erhoben hat, diese Behandlung durchzuführen 14). Erzwungene Behandlungen haben laut Andrea Krummenacher keinen Sinn, da man den Willen und das Vertrauen in die Methode nicht besitzt 14).

2) Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf 2008.
14)
Krummenacher, Andrea, Doppleschwand, mündliche Auskunft im August 2010.4 Feldarbeit
4.1 Ziel
Das Ziel dieser Maturaarbeit ist es herauszufinden, wie hilfreich die Shen beruhigende Tinktur und das Mentale- Coaching, unter Selbstanwendung, vor Musikauftritten oder allgemein gesagt, in Situationen der Leistungsangst sind. Als Zweck wertet man die Bewältigung der eigenen Nervosität.
4.2 Vorgehen
4.2.1 Ursprungssituation
4.2.1.1 Einführung
Um die Situation vor der Anwendung der Shen beruhigenden Tinktur und des Mental- Coachings darzustellen, folgt ein Ereignisbericht vom Jahre 2009.
4.2.1.2 Ereignisbericht: Solowettbewerbe in Littau 2009
Es sind nur noch einige Minuten bis zum Auftritt. Ein flaues Gefühl breitet sich in meiner Magengegend aus. Es fühlt sich irgendwie bedrückend an, fast einengend. Ich laufe ein paar Schritte, um meine Aufmerksamkeit von dieser Erscheinung weg- zulenken. In meinem Kopf schwirren währenddessen verschiedenste Gedanken umher. Tief einatmen, konzentrieren und ruhig bleiben. Die zweite Variation leise beginnen. Mittlerweile befinde ich mich auf der anderen Seite des Raumes. Es bedrückt mich noch immer dasselbe unangenehme Gefühl. Ich trinke, um mich zu beruhigen, noch einen Schluck Wasser. Nun bemerke ich, dass meine Hände zittern. Ein Gefühl der Unkontrollierbarkeit überkommt mich. Ich probiere mich, mit Gesprächen abzulenken und mich von meinen Gedanken zu befreien. Nun ist es so weit. Mit schweren Schritten begebe ich mich auf die Bühne. Der Blick ist dabei immer nach vorne gerichtet. Ich stelle meine Noten auf den Notenständer und die Trinkflasche auf den Boden. Meine Betreuungsperson wirft mir einen Blick zu. Ich nicke. Das Startzeichen ertönt. Die Klavierbegleitung spielt ihre Einleitung. Ich atme ein und spiele den ersten Teil meines Vortragsstückes. Ich blick dabei immer auf die Noten. Der erste Teil ist geschafft. Meine zittrigen Hände greifen nach der Flasche. Ich nehme einen Schluck und stelle sie wieder zu Boden. Ich atme erneut ein und beginne mit dem zweiten Teil. Meine Aufmerksamkeit, welche dem Stück gewidmet sein sollte, verlagert sich zu meinen Beinen, die nun auch zu zittern beginnen.
Die Konzentration ist völlig weg. Der zweite Teil ist nun auch vorüber. Das Zwischenspiel des Klaviers beginnt und meine Gliedmassen beginnen immer mehr zu zittern. Achtung, Einsatz! Ich hole tief Luft und starte mit dem letzten Teil. Dann endlich, der letzte Ton, ich setze mein Instrument ab und zugleich auch meine Nervosität. Der Applaus beginnt und die Enttäuschung setzt ein.

4.2.2 Shen beruhigende Tinktur
4.2.2.1 Drei Schritte zur Tinktur
Diagnose
Meine Interessen an der Pflanzenwelt und an der traditionellen Chinesischen Medizin führten mich in die Räumlichkeiten der Heilpraktikerin Ursula Bättig in Buttisholz. Stets mit der Hoffnung, dass die Leidenschaft bald keine Leiden mehr schafft.
Der erste Schritt Richtung Ziel bildet die Diagnose. Diese ergibt sich aus dem Fachgespräch zwischen Ursula Bättig (Naturheilpraktikerin) und Katharina Roth (Patientin). Innerhalb des Gesprächs eruiert man die Ursachen der Leistungsangst sowie die daraus folgenden Symptome. Dies bedingt, dass der Patient sich mit sich selbst auseinandersetzt und die ganze Problematik rekapituliert. So ist gewährleistet, dass man das Problem selbstständig erkennt. Die Problematik meiner Leistungsangst sieht folgendermassen aus:
Abb.5 Eigens angefertigte Problembehandlung

Anhand dieser Erkenntnisse bekämpft man nun das Problem der Leistungsangst. Man minimiert anhand einer Tinktur die Ursachen und Symptome. Das Problem kann so an seinen Wurzeln angepackt werden und für eine längerfristige Heilung sorgen.
Rezeptur 13)
Innerhalb der Rezeptur unterscheidet man in der chinesischen Medizin vier grundlegende Eigenschaften der Inhaltsstoffe.

1. Grundmittel
Die Grundmittel sind diejenigen Substanzen, welche man verwendet, um die Leistungsangst zu therapieren. In meinem Falle sind dies:20mlAvena sativa
Hafer
Warm, süss, leicht bitterStärkung des Yin (Gegen Nervosität und Stress)



Hafer besitzt eine nervenstärkende Wirkung und hilft Angstzustände zu überwinden.20mlValeriana officinalis
Baldrian
Kühl, bitter, süssShen beruhigend (Stress, Nervosität)





Baldrian hingegen baut die Konzentration auf und bewältigt den Stress.

2. Unterstützungsmittel / Adjuvans
Dieses Mittel verstärkt die Wirkung des Grundmittels und deckt nebst diesem Begleiterkrankungen ab, die vom Grundmittel noch nicht behandelt werden.10mlLavendula angustifolia
Lavendel
Kühl, leicht warm, bitter, leicht scharfShen / Geist beruhigend

So sorgt der Lavendel dafür, dass man den Soloauftritt ruhig und entspannt bewältigen kann.

3. Hilfsmittel
Die Hilfsmittel unterteilt man in drei Unterkategorien.

Unterstützende HilfsmittelDiese Mittel werden verwendet, um die Wirkung des Grundmittels sowie die des Adjuvans zu unterstützen. Nebst diesem besteht auch die Möglichkeit Symptome zu behandeln, welche durch das Grundmittel und das Unterstützungsmittel noch nicht abgedeckt sind.
13) Skript. HPS Luzern. Ausgehändigt von Ursula Bättig, Buttisholz, März 2010.
15mlPanax ginseng
Ginseng
Leicht warm,
süss, leicht Stärkung des Qi, Shen / Geist beruhigend



Der Ginseng hilft den Körper zu stärken und ihn so vor Krankheiten zu schützen.b) Korrigierende Hilfsmittel
Diese sind dafür zuständig, dass die Wirkungen des Hafers, des Baldrians und des Lavendels nicht aus dem Gleichgewicht fallen. So wirkt der Alant leicht warm. (Verhältnis: 1:1)15mlInula helenium
Alant echter
warmStärkung des Qi

c) Gegensätzliche Hilfsmittel
Die Wirkung dieser Mittel stehen im Gegensatz zu der des Grundmittels. So bewirkt der Engelwurz Wärme und eine leichte Schärfe. Dies steht im Gegensatz zur Kälte des Baldrians und der Süsslichkeit des Hafers.10mlAngelica
archangelica
Engelwurz
Warm, scharf, leicht bitterStärkt das Qi, die Milz und das Wei –Qi (Abwehr)







4. Richtungsweisende MittelDie richtungsweisenden Mittel verleihen der Tinktur eine Richtung oder harmonisieren sie. 10mlGlycyrrhiza glabra
Süssholz
Neutral, kühl, süssStärkt Qi und Yin, wirkt auf alle Meridiane, harmonisiert die Rezeptur
So wird das Süssholz als Krönung mit eingebracht. Es rundet so die Tinktur ab oder gleicht sie aus. Im Weiteren wirkt es richtungsweisend auf alle Meridiane. (Meridiane sind laut der TCM Kanäle, in denen die Lebensenergie, das Qi fliesst.) So wird dementsprechend der Fluss des Qi angeregt 13).
13) Skript. HPS Luzern. Ausgehändigt von Ursula Bättig, Buttisholz, März 2010.
Mit Hilfe dieses Grundgerüstes konnte man anhand der Diagnose die Rezeptur zusammenstellen. Im Falle meiner Nervosität sieht dies folgendermassen aus:

TherapeutikaTemperatur GeschmackWirkung / Indikation20mlAvena sativa
Hafer
Warm, süss, leicht bitterStärkt das Yin (Nervosität, Stress)20mlValeriana officinalis
Baldrian
Kühl, bitter, süssShen beruhigend (Stress, Nervosität)

10mlLavendula angustifolia
Lavendel
Kühl, leicht warm, bitter, leicht scharfShen / Geist beruhigend15mlPanax ginseng
Ginseng
Leicht warm süss, leicht bitterStärkt das Qi, Shen / Geist beruhigend15mlInula helenium
Alant echter
warmStärkung des Qi10mlAngelica archangelica
Engelwurz
Warm, scharf, leicht bitterStärkt das Qi, die Milz und das Wei –Qi (Abwehr)10mlGlycyrrhiza glabra
Süssholz
Neutral, kühl, süssStärkt Qi und Yin, wirkt auf alle Meridiane, harmonisiert die RezepturTab.1 Meine Rezeptur

Legende Grundmittel Adjuvans
Hilfsmittel Richtungsweisendes Mittel
Abb.6
Eigens angefertigte Legende zur Rezeptur

Diese Mischung ist nun speziell auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Sie kann dementsprechend nicht auf andere Personen übernommen werden.
Weg zur Drogerie / ApothekeDer letzte Schritt zur Tinktur ist die Vermengung der Inhaltsstoffe. Dies geschieht in der Drogerie Kappeler in Grosswangen. Nach diesem Schritt liegt alles in meinen Händen. Um eine optimale Wirkung zu erzielen muss man drei Mal täglich 25 Tropfen mit etwas Wasser, eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen einnehmen. Diese Dosierung wurde von Fachleuten zusammengestellt und festgesetzt.

4.2.2.2 Erläuterung der AnwendungsphaseInnerhalb der Anwendungsphase der Shen beruhigenden Tinktur gab es positive sowie auch negative Momente. Zu den Positiven zählt der Anwendungstag Nummer zehn. Hier absolvierte ich ein Klassenvorspiel, welches erfreulicherweise nicht von Symptomen der Nervosität geprägt war. Im Anschluss finden sie den Tagebuchausschnitt aus der Checkliste (vgl. S. 34- 37).
Auszug vom 27. Februar 2010
Stück: Grand Fantasia Obligato (G.A. Frost): Mittelschweres Stück (vgl. S. 47- 49)Tag /
Anwendung
Wohlbefinden während dem VorspielSonstige
Ereignisse
physischpsychischBeim Vorspielen10. Tag
(N:M/M/A)Ruhig, locker, entspanntSicher, zuversichtlich, entspanntWar beim Spielen enorm entspannt und locker wie schon lange nicht mehr an einem Vorspiel, gute Konzentration



Klassenvorspiel an der KSW in WillisauTab.2 Tagebuchauszug der Checkliste

Zu den negativen Momenten gehört der Anwendungstag Nummer elf. Hierbei beteiligte ich mich an einem Solowettbewerb, welcher trotz der Tinktur nicht zum gewünschten Erfolg führte. Aus meiner Sicht war dies ein Eigentor, da die Stückwahl, nachträglich beurteilt, viel zu schwer ausgefallen war. Unten angefügt ist der Tagebuchausschnitt Nummer elf.
Auszug vom 28. Februar 2010
Vortragsstück: Flight (Philip Wilby): Enorm schweres Stück (vgl. S. 38- 42)Tag /
Anwendung
Wohlbefinden während dem VorspielSonstige
Ereignisse
physischpsychischBeim Vorspielen11. Tag
(N:M/M/A)Enorm unruhigAngespannt, unsicher (Hatte das Gefühl alles vergessen zu haben)Konnte mich nicht konzentrieren (innerlich aufgewühlt)Hinterländer Solo Wettbewerb, ich hatte enorm gut und auch lange geschlafen, war allerdings am Abend todmüdeTab.3 Tagebuchauszug der Checkliste

4.2.2.3 Ereignisbericht: Solowettbewerbes in Menznau 2010
Vortragsstück: Flight (Philip Wilby) (vgl. S. 38- 42)
Kurz vor dem Vorspiel fühle ich mich körperlich, trotz Erkältungserscheinungen gut und ruhig. Weder die Hände noch die Beine zittern. Insofern scheint alles in Ordnung zu sein. Geistig fühle ich mich enorm unsicher. Irgendwie scheint es, als stände ich vor einer unlösbaren Aufgabe. Ich versuche mich von diesen Gedanken zu distanzieren und mich abzulenken. Ich atme tief durch. Nun ist es so weit. Ich laufe mit einem etwas mulmigen Gefühl auf die Bühne und platziere meine Materialien. Der Blick ist immer auf die Noten gerichtet. Nun fällt das Startzeichen. Ich hole Luft und lege los. Bereits während den ersten Tönen bemerke ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Es fühlt sich an, als hätte ich all das, was ich mühevoll einstudiert habe, vergessen. Alles ist weg! Die Unsicherheit breitet sich noch mehr in meinem Körper aus. Trotz dieser Einsicht fällt der erste Teil nicht schlecht aus. Zu Beginn des zweiten Teils gelingt es mir nicht mehr, meine Konzentration auf das Stück zu lenken. Meine Aufmerksamkeit liegt je länger desto mehr bei meinen Händen und Beinen, welche zu zittern beginnen. Nach dem zweiten Teil nehme ich einen Schluck Wasser und hole tief Luft. Es kann weitergehen. Während des restlichen Teils gelingt es mir nicht mehr, meine Konzentration aufzubauen. Selbst kleine Geräusche im Publikum fallen mir auf. Auch die Nervosität steigt mit der Länge des Solos. Beim Aushalten des letzten Tones fällt die ganze Last von mir ab. Ich bin einfach nur froh, diese ganze Prozedur hinter mir zu haben. Kraftlos entferne ich mich von der Bühne.

4.2.3 Mental- Coaching
4.2.3.1 Vorbemerkung
Über heisse Kohle zu schreiten ohne dabei Schmerzen zu empfinden, ist bei vielen Menschen ein Akt der Unmöglichkeit. Nicht bei mir! In einem Feuerlaufseminar habe ich es geschafft, meine Grenzen zu überwinden und Unmögliches, möglich zu machen. Unter der Leitung des Mentaltrainers Dani Schnider verbrachte ich so einen unvergesslichen Tag, welcher tiefe Spuren in meinem jungen Leben hinterlassen hat. Diese positiven Erfahrungen und der eiserne Wille meine Nervosität zu besiegen, führten mich in die Hände von Andrea Krummenacher, eines fachkompetenten Life- und Mentalcoaches. Somit habe ich eine Person gefunden, welche gemeinsam mit mir nach den Ursachen meiner Leistungsangst forscht und mir ermöglicht ein Leben in Harmonie zu führen.
4.2.3.2 Coaching
Einführung
Eine der Grundlagen für einen erfolgreichen Abschluss des Coachings bilden die Räumlichkeiten. So sollte sich der Klient von Anfang an wohl und auch geborgen fühlen, damit er sich voll auf seine Problemstellung konzentrieren kann. Nur so wird die Basis für den Erfolg gelegt.

Impressionen von Andrea Krummenachers Sitzungszimmer:

Die Tür öffnet sich und man steht in einem lichtdurchfluteten Raum mit einer grünen Wand. Ein Sideboard, auf welchem flackernde Kerzen stehen sowie zwei Stühle, die versetzt voneinander ihren Platz gefunden haben, bilden das Zentrum des Sitzungszimmers. Es ist aus meiner Sicht ein Raum, welcher Harmonie und Ruhe ausstrahlt. Anders gesagt: Eine „Wohl- Fühl- Oase.“

Basierend auf dieser Grundlage wurden weitere Vorbereitungsschritte vorgenommen. So macht Andrea Krummenacher (Mentaltrainerin) Katharina Roth (Patientin) darauf aufmerksam, das Mobiltelefon auszuschalten, um sich zusätzlich von der Aussenwelt abzukapseln und Ruhe zu schaffen. Des Weiteren wird man über die Schweigepflicht des Mentaltrainers informiert. Es dringt dementsprechend nichts nach aussen. Dies sind alles Grundsätze, welche den Erfolg absichern.

Kurzrefraiming / Kurzüberprüfung 14)
Nach den vorangegangenen Vorbereitungen wird in diesem Teilschritt der Patient anhand von Fragestellungen mit seiner Problematik konfrontiert. Dies ermöglicht dem Coach erste Rückschlüsse.

Folgend meine stichwortartige Problembehandlung:

Andrea Bitte erläutere dein Problem in zwei Minuten.
Katharina Starke Nervosität vor Konzert- und Soloauftritten:
Meine Hände beginnen zu zittern und ein Konzentrationsverlust findet statt.14) Krummenacher, Andrea, Doppleschwand, mündliche Auskunft im August 2010.
Andrea Was würde es für dich bedeuten, wenn das Problem der Nervosi tät nicht mehr existieren würde?Katharina Enorm viel: Freude an Konzertauftritten und einen persönlichen
Erfolg.
Andrea Welche negativen Folgen könnten entstehen, wenn die Nervosität nicht mehr vorhanden wäre?
Katharina Sie besitzt keine negativen Folgen.
Andrea Wie lautet dein Ziel in Bezug zum Coaching?
Katharina Linderung der Nervosität / Begleiterscheinungen, sicheres und entspanntes Auftreten, Freude am Auftritt.

Aufgrund all dieser Erläuterungen wählt der Coach das auf den Patienten zutreffende Coaching- Modell. Dabei verlässt er sich auf seinen Instinkt und seine Erfahrung. In meinem Falle wählte man das Sechs- Schritte- Modell 14).

Anwendung des Sechs- Schritte- Modells 14)Das Sechs- Schritte- Modell ist ein allgemeines Angstauflösungsmodell, welches in meinem Fall die Leistungsangst an seinen Wurzeln packt und auflöst. Man spricht hier von der eigentlichen Problembehandlung. Folgend wird der Ablauf meines Modells in Stichworten geschildert, um es vor Missbrauch zu schützen.

Problemverhalten
Andrea
Sag mir dein Problem.
Katharina Nervosität und Leistungsangst vor Konzert- und Soloauftritten

Exaktere Problembestimmung
Andrea
Ist die Nervosität das Hauptproblem oder nur eine Nebenerscheinung des wirklichen Problems?
Katharina Das Hauptproblem: Es schränkt meine Leistung ein.
Andrea Beeinträchtigt dich die Leistungsangst während jedem Auftritt?
Katharina Ja. Sobald der Fokus bei mir liegt.
Andrea Wie äussert sich deine Leistungsangst?
Katharina Konzentrationsverlust, zitternde Hände, weiche Knie.14) Krummenacher, Andrea, Doppleschwand, mündliche Auskunft im August 2010.
Positive Aspekte erkennenAndrea Existieren positive Aspekte der Nervosität?
Katharina Wenn die Nervosität nicht zu stark ist: Konzentrierter und aufmerksamer Aufritt, unterschätze die Situation nicht.

Wille einen anderen Weg zu gehen
Andrea
Besitzt du den Willen einen anderen Weg eizuschlagen, der genau so hilfreich wie die Nervosität ist oder noch besser?
Katharina Ja.
Andrea Nenne mir deine neuen Wege!
Katharina 1. Selbstglaube
2. Routine durchs Üben: Sicherheit
3. Ritual vor dem Auftritt: Situation durchspielen, tief einatmen

Sicherheit überprüfen
Andrea
Gibt es negative Aspekte, die gegen diese neuen Wege sprechen? (1, 2, 3)
Katharina Nein, gibt es nicht!

Neue Wege gehen
Andrea
Besitzt du die Motivation diese neuen Wege auszuprobieren?
Katharina Ja, ich besitze die Motivation.
Andrea Wir haben das Ziel erreicht 14)!

Gedankenblatt
Die Erfolgschancen des Coachings liegen laut Andrea Krummenacher bei ungefähr 80%. Um die restlichen 20% abzudecken, wendet man ein weiteres Hilfsmittel an 14). In meinem Falle lautet dies: Gedankenblatt. Ein Blatt auf welchem alle Emotionen und Visionen in Bezug zu der Zielsituation aufgelistet werden. Hierbei gehe ich von einem Soloauftritt aus, welchen ich konzentriert, entspannt und dementsprechend auch erfolgreich absolviere. Diese Auseinandersetzung wird durch Musik hinterlegt. Sie hilft dabei die Zielsituation emotionaler und auch wirkungsvoller zu erleben und dementsprechend auch darzustellen. 14) Krummenacher, Andrea, Doppleschwand, mündliche Auskunft im August 2010.
Folgend ein Ausschnitt meines Gedankenblattes:
Abb.7 Mein Gedankenblatt
Durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit diesem positiven Gedankenblatt setzen sich die Gedankenpfeiler im Unterbewusstsein fest. Dies bezeichnet man als Mentaltraining. Um diesen Effekt zu erzeugen, wird dieses Ritual im persönlichen Arbeitsauftrag integriert.
AnkerDas letzte Ziel innerhalb des Coachings bildet die Abspeicherung der positiven Gedanken, welche man während der Sitzungsdauer erarbeitet hat. Im Fachjargon bezeichnet man dies als Ankern. Dieser Teilschritt lief bei mir folgendermassen ab:

Andrea Schliesse deine Augen. Atme tief ein und aus.
Begebe dich nun in deine Zielsituation und lese alle positiven Wörter des Gedankenblattes vor deinem inneren Auge durch.
Was läuft dabei in deinem Körper ab?
Gibt es eine Armbewegung die all diese positiven Wörter, Gedanken und Gefühle verkörpert?
Dann führe sie jetzt durch… und nochmals.
Katharina Meine persönliche Armbewegung folgt mehrmals nacheinander.Indem man seinen Anker auslöst, kann man all die abgespeicherten Emotionen, Gefühle, Gedanken und Wörter abrufen. Also ein Hilfsmittel, welches mich speziell durch all meine Solo- und Konzertauftritte begleiten wird.

Arbeitsauftrag
Nach dem Coaching folgt in den meisten Fällen eine Zeit, in welcher man das Erlernte in die Tat umsetzt und vertieft. Um diese Zeitdauer erfolgreich zu absolvieren, erstellt man während des Coachings einen persönlichen Arbeitsauftrag. So wurde ich beispielsweise damit beauftragt, den Anker und das Gedankenblatt einmal täglich abzurufen, respektive durchzulesen.
4.2.3.3 Erläuterung der Anwendungsphase
Während der achtzehntägigen Anwendungsphase gab es Höhen sowie auch Tiefen. So gab es Tage, an denen ich an der ganzen Thematik des Mentaltrainings zweifelte und mich überwinden musste, die Anwendung weiterzuführen. In solchen Phasen versuchte ich, mich mit dem erfolgreich abgeschlossenen Feuerlauf zu motivieren.
Im Weiteren gab es Momente, in welchen es mir schwer fiel, mich zurückzuziehen und einige Minuten Ruhe zu schaffen, einfach abzuschalten und zu entspannen. Dies ist ein Phänomen aus der heutigen Zeit, welches mir hier Probleme bereitete.
4.2.3.4 Ereignisbericht: Maturavorspiel 2010Vortragsstücke: Trumpet Concerto (J.N. Hummel) (vgl. S. 43- 44)
Fantasietta (Eddy Debbons) (vgl. S. 45- 46)
Grand Fantasia Obligato (G.A Frost) (vgl. S. 47- 49)
Noch achtzehn Minuten bis zum Vorspiel! Ich sitze auf einem Stuhl. Meine Aufmerksamkeit widme ich dem Gespräch mit meinen Betreuungspersonen. Ich lache auf Grund einer lustigen Anekdote. Mein Blick wandert zur Uhr. Es sind noch zehn Minuten bis zum Vorspiel. In den Gedanken gehe ich nochmals meinen persönlichen Wegweiser durch. Es ist so weit. Mit einem guten Gefühl begebe ich mich zum Vortragslokal. Ich öffne die Tür und gehe voller Selbstbewusstsein die Treppe hinauf. Ich lege meine Instrumente auf den Boden und löse den Anker aus. Ein Wohlgefühl überkommt mich. Ich nehme die Trompete, begebe mich zum Notenständer und richte mich ein. Der Blick wandert zu den Betreuungspersonen. Ich nickte. Das Vorspiel beginnt. Ich hole tief Luft und konzentriere mich auf das Stück. Mit Überzeugung spiele ich die letzte Note und setze ab. Instrumentenwechsel. Es sind keine Anzeichen der Nervosität zu spüren. Ich stehe noch immer vor dem Notenständer und gebe erneut das Startsignal. Meine Konzentration ist dabei dem Vortragsstück gewidmet. Mit voller Überzeugung spiele ich Variation für Variation, den Fokus immer auf das Stück gerichtet. Das zweite Stück ist geschafft. Ein erneuter Instrumentenwechsel findet statt. Ich fühle mich wie an jedem andern Tag. Das verleiht meinem Gesicht ein Lächeln. Das letzte Mal gebe ich das Startzeichen. Nun spüre ich, dass meine Hände zu zittern beginnen. Nichts desto trotz. Meine Aufmerksamkeit bleibt beim Stück. Der letzte Ton. Ich habe es geschafft! Freudengefühle überkommen mich. Ich könnte die ganze Welt umarmen. Ich habe unmögliches möglich gemacht!
5 Erkenntnisse
5.1 Ergebnisse
In den folgenden Teilkapiteln werden die Ergebnisse meiner Feldarbeit thematisiert.

5.1.1 Ergebnisse zur Shen beruhigenden Tinktur
Die Anwendungszeit, welche sich auf rund sechsundzwanzig Tage belief, war enorm turbulent und zeichnete sich durch positive sowie auch negative Vorspielsituationen aus (vgl. S. 21). Der alles entscheidende Anwendungsauftritt im März 2010 in Menznau verlief hingegen ohne grossartigen Wirkungserfolg der Tinktur (vgl. S. 22). Nervositätserscheinungen waren die Folge. Trotz dieses misslungenen Soloauftrittes glaube ich grundsätzlich an die Tinktur. Sie hat mir, mal von dieser Anwendung abgesehen, ein Fundament geliefert, welches sich durch Ruhe und Gelassenheit auszeichnet.

5.1.2 Ergebnisse des Coachings
Innerhalb der achtzehntägigen Anwendungszeit gab es bis vor dem Maturavorspiel im Jahre 2010 in Willisau, keine Rückschlüsse auf deren Wirkungserfolg. Desto erfreulicher war der geglückte Anwendungsauftritt (vgl. S. 28). So genoss ich eine Darbietung ohne grossartige Nervositätserscheinungen.

5.2 Interpretation
5.2.1 Interpretationsversuche zur Shen beruhigenden Tinktur
Der erste Interpretationsversuch beruht auf der Ressourcenaktivierung. Aufgrund der aufkommenden Selbstzweifel in Bezug zum Vortragsstück begann das musikalische Potential zu schwanken (vgl. S. 11). Dies geschah an jenem Ort, wo die Tinktur ansetzt. Ist es dann überhaupt noch möglich Nebenerscheinungen zu therapieren, wenn bereits die Grundlage auf einem unsicheren Fundament steht? Ich glaube nicht. So setzt aus meiner Sicht die Tinktur zuerst an den grundlegenden Stellen an, also bei meinem Selbstvertrauen. Für Nebenerscheinungen sowie es scheint, bleibt dabei keine Zeit mehr. Ein unterstützendes Argument ist das Klassenvorspiel, welches ich innerhalb der Anwendung mit Bravur absolvierte.
Dies tat ich mit einem Stück, bei welchem ich die Sicherheit besass, es ohne grössere Probleme durchzuspielen zu können.
Die Tinktur dämmt dementsprechend die Nervosität ein. Der Erfolg war absehbar. Ein weiteres Argumentationsmuster basiert auf der Annahme, dass ich aufgrund der Selbstzweifel auch an der Tinktur zu zweifeln begann. Wie man durch den Theorieteil weiss, eine fatale Erscheinung. Denn der Erfolg beruht auf dem Vertrauen gegenüber der Tinktur. So wie Kritiker es sagen würden, setzte ich so den Placebo- Effekt ausser Gefecht (vgl. S. 13). Der Erfolg war dementsprechend unerreichbar.

5.2.2 Interpretationsversuche zum Mentalen- Coaching
Der Erfolg dieser Anwendung interpretiere einerseits durch das Vertrauen, welches ich bereits durch den Feuerlauf aufgebaut hatte. Ich wusste, dass diese Methode mir helfen kann, respektive helfen wird. Wie man bereits von der Shen beruhigenden Tinktur weiss, ist dies der Meilenstein zum Erfolg. Eine weitere Interpretationshypothese bildet das Prinzip der Gegenkonditionierung (vgl. S. 15). Aus meiner Sicht, mit einer verantwortungsvollen Hingabe absolut verlässlich. So festigt man das gewonnene Wissen anhand eines Gedankenblattes immer und immer wieder, bis es sich festgesetzt hat. Die Folge dessen hat man beim Feuerlaufseminar gesehen.

5.3 Wertung
Basierend auf den erwähnten Erkenntnissen, ist es für mich, bei einer weiteren Anwendung der Shen beruhigenden Tinktur, von grundlegendster Bedeutung in Bezug zum Stück sicher zu sein. Hierbei gilt: Nicht nur äusserlich sicher zu wirken, sondern innerlich auch sicher zu sein. Nebst diesem habe ich mit dem Mentalen- Coaching ein Mittel gefunden, welches meine Nervosität in Grenzen hält. Die Leistungsangst kontrolliert nun nicht mehr mich, sondern ich sie.

Abschliessend möchte ich noch anmerken, dass die erworbenen Erkenntnisse, welche ich während der Maturaarbeit erworben habe, mich über die Schule hinaus begleiten werden.
6 Produktbeschrieb6.1 Produkteentwicklung
Mit dem Ziel mein gewonnenes Wissen persönlich und eindrucksvoll weiterzugeben, wählte ich als Produktform die Präsentation. Als anvisierte Zielgruppe stellt sich die Schwerpunktmusikklasse 6d in den Vordergrund. Sie besitzen wie ich die gleiche Leidenschaft, die eventuell auch ihnen Leiden schafft. Nebst dem arbeiten wir als Einheit an der Aufführung des Erin Shore Projektes(vgl. S. 50). Eine musikalische Aufführung, in welche wir viel Energie und Enthusiasmus investieren. Wo könnte ich dementsprechend noch auf mehr Anklang stossen?

6.2 Zusammenfassung
Nebst meinen gewonnenen Erfahrungen ziehe ich das musikalische Klassenprojekt Erin Shore in meine Präsentation ein. Dementsprechend beginnt mein Programm mit irischen Klängen und Bildern. Eine Einheit, welche entspannt und auf lockert. Anschliessend erläutere ich unsere Zielsituation respektive unser Klassenprojekt. Es wird nebst diesem die Aufgabe gestellt, nach vorne zu schauen sowie Emotionen und Gefühle in Bezug zu den kommenden Auftritten zu notieren. Dementsprechend erstellen wir ein Gedankenblatt. Nach diesem Teilschritt versuche ich aufzuzeigen, wie es in meiner Gefühlswelt vor meiner Maturaarbeit ausgesehen hatte und wie jetzt. So geschieht der Link zu meinen Erfahrungen. Nach diesem Akt folgen Informationen zur Shen beruhigenden Tinktur und zum Mentaltraining. Auch Impressionen über ein von mir absolvierten Feuerlauf findet darin Platz. Schlussendlich werden wir gemeinsam eine Übungen (vgl. S. 50- 51) durchführen, welche man auch über meine Präsentation hinaus anwenden kann. Selbstverständlich machen wir immer den Bezug zur Leistungsangst. Um der Schwerpunktfachklasse Musik etwas auf den Weg zu geben, verteile ich Ressourcensteine, welche sie immer daran erinnern sollen, dass mehr in ihnen steckt als angenommen. Zusätzlich übergebe ich Lavendelsäckchen, welche in Situationen der Leistungsangst den Shen beruhigen. Auch irische Postkarten werden verteilt, um an unser gemeinsames musikalisches Abschlussprojekt zu erinnern.
6.3 Stellungnahme
Trotzdem meiner vieler Arbeit und Zeit, die ich in meine Präsentation investiert habe, bin ich mit dem Schlussresultat nicht ganz zufrieden. So war aus meiner Sicht die Präsentation zu hektisch. Es fehlte die Gelassenheit und die Ruhe. Meinerseits fehlte sicherlich auch der Mut zur Pause. Optimal wäre es gewesen, wenn noch eine Entspannungsübung eingebaut worden wäre. Ich hätte so die Möglichkeit besessen, vom Alltagsstress Abstand zu gewinnen. Ein lockeres Ambiente wäre entstanden, welches für alle Beteiligten angenehmer gewesen wäre. Sicherlich hätte man aufgrund meines Sprachtempos, auch Einfluss auf diese Situation nehmen können. Flüchtigkeitsfehler und Unsauberkeiten waren die logische Konsequenz dieser Sachlage. So vergass ich beispielsweise nachzufragen, ob noch Fragen offenstehen. Ein fataler Fehler! Des Weiteren befürchte ich, dass ich innerhalb der Präsentation zu unklare Anweisungen gegeben habe. Dies habe ich aus der Reaktion meiner Mitschüler bemerkt. Eventuell lag dies an meinem komplizierten Sprachlexikon und Satzaufbau. Einfache Sätze wären dementsprechend angebrachter gewesen. Ein weiteres Problem bestand in der Handhabung der Hintergrundmusik. Zu Beginn der Präsentation liess sich die Musik trotz Vorbereitungen nicht abspielen. Im Verlaufe der weiteren Präsentation bestand auch die Problematik der Lautstärkenregulation. Fehler, welche trotz der nötigen Vorsorge nicht hätten passieren dürfen.

Wenn man all dies überblickt sicherlich eine Präsentation, welche noch Ecken und Kanten besass, welche man noch hätte optimieren können. So habe ich trotzdem die nützliche Gelegenheit bekommen meine vielseitige Arbeit darzulegen und neue Erfahrungen in Bezug zur Präsentationen zu sammeln. So gibt es aus meiner Sicht nichts Dankbareres als eine Präsentation.
8 Erklärung
Ich bestätige, die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne unerlaubte Hilfe erarbeitete und verfasst zu haben. Sämtliche Textstellen, die nicht von mir stammen, sind als Zitate gekennzeichnet und mit dem genauen Hinweis auf ihre Herkunft versehen. Die verwendeten Quellen (gilt auch für Abbildungen, Grafiken u.ä.) sind im Literaturverzeichnis aufgeführt.

Ort, Datum Unterschrift des Verfassers